Kein Tag wie jeder andere

So ein Kindermusical wie jetzt wird es in Ustersbach frühestens in zwei Jahren wieder geben Von Manuela Rauch (AZ 8.Juni 2015)

Was wäre eigentlich, wenn die Sterne am Nachthimmel nichts anderes wären als Löcher am Firmament? Und wenn sich dahinter alle Tage dieser Welt verbergen würden? Nicht nur die vergangenen, sondern auch alle noch kommenden Zeiten unseres Lebens.Oben im Lichtreich herrscht ein regelrechter Wettstreit unter den Tagen. Jeder buhlt darum, in der ersten Reihe zu stehen. Schließlich gibt es Tage, an denen ganze Kontinente entdeckt wurden oder die Menschen nach langen Kriegen wieder Frieden schlossen. „Nach uns wird nichts mehr so sein, wie es einmal war“, rufen diese Tage.

Der kleine Tag (gespielt von Sarah Dorer) wartet sehnsüchtig darauf, endlich als Lichtwesen auf die Erde zu gelangen. Wie wird er sein, sein Tag im Erdenreich? Und vor allem, wird etwas geschehen, was auch ihn zu einem großen und bedeutsamen Tag werden lässt? Schließlich darf er nur ein einziges Mal zur Erde reisen. Seine Erlebnisse sind lustig und traurig zugleich, handeln vom Abschied, Neubeginn und vom Glücklichsein. Am Ende steht die Einzigartigkeit. Denn egal, was geschieht, die Welt verändert sich auf einmalige Weise für alle Menschen, jeden Tag.

„Der kleine Tag“ ist eine Erzählung von Wolfram Eicke. Mit dem Liedermacher Rolf Zuckowski entstand aus der Geschichte 2002 ein Musical. Mehr als 40 Darsteller und Musiker aus dem Kinder- und Jugendchor und dem Verein Jugendförderung brachten nun das zauberhafte Stück auf die Bühne des Forum Ustersbach. „Wir haben nach etwas gesucht, was sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht“, sagte Vorsitzende Angelika Ortner.

In mehr als 50 Jahren hat der Komponist Rolf Zuckowski ganze Generationen mit seinen Kinderliedern geprägt. Das Musical hatte daher erwartungsgemäß Ohrwurmqualität. Chorleiterin Angelika Mairhörmann führte Regie und setzte die Geschichte des kleines Tags gekonnt in Szene. Musikalisch unterstützt von einer großen Band unter der Leitung von Lukas Lederle zeigte der Nachwuchs mit poppigen Arrangements und einfühlsamen Texten, was für große Talente in Ustersbach zu Hause sind.

Das nächste Theaterprojekt wird voraussichtlich erst in zwei Jahren starten. Die Kosten seien, trotz Sponsoren, immens. „Leider können wir uns das Spektakel nicht jedes Jahr erlauben“, so Ortner. Auch wenn der Zuspruch der Gäste groß war. Die strömten trotz hochsommerlichen Temperaturen ins Forum und sorgten am zweiten Spieltag für volle Zuschauerreihen. Als Dank für ihren gelungenen Einsatz beschenkte das Ensemble seine Regisseurin mit einem schimmernden Sternengemälde. Der Verein Jugendförderung hatte für Mairhörmann und Lukas Lederle eine ganz ausgefallene Idee und überreichte beiden ein kleines Stück einer echten Sternschnuppe.