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Nachruf auf die Künstlerin Marianne Ralle
Wir werden sie vermissen!
Marianne Ralle verstarb überraschend am 1.11.2021 im Alter von 85 Jahren.
Im Verein Jugendförderung Ustersbach war „Marianne“ immer präsent. Sie war bei Aktionen, Festen und im Ferienprogramm vor Ort. Sie lebte und wirkte für die Kunst, war vielseitig interessiert, offen, neugierig auf die Welt und setzte sich für Kinder und Jugendliche in Ustersbach ein. Zusammen mit Johannes Rupp gründete sie im Jahr 1984 die „Kreativen Macher Ustersbach“ KREMAUS und fanden in einem Bauernhaus in Ustersbach an der Hauptstraße einen Platz, um Arbeiten und Kunst zu verbinden und Erlebtes und Gesehenes auf Leinwand, mit Ton oder Gips zu verarbeiten. Im Jahr 2000 wurde eine Offene Kunstwerkstatt gegründet, in der auch Kindermalkurse stattfanden, welche Marianne nach dem Tod von Johannes Rupp im Jahr 2008 in seinem Sinne weiterführte. Sie selbst malte am liebsten mit Öl oder Acryl.
Im Jahr 2010 entstand beispielsweise ein Kalender der Juniormaler, einer Gruppe von Kindern, die unter ihrer Leitung kreativ zeichnen und ihre Ideen umsetzen konnten.
Marianne erfreute sich an allem, was im Verein Jugendförderung künstlerisch mit Kindern gemacht und für Kinder angeboten wurde. Kurse im Ferienprogramm, vor allem das Töpfern, erfreuten sie sehr. Bei jeder Ausstellung der Kunstwerke war sie da, schaute sich die gestalteten Werke an und plauderte mit den Anwesenden über die Ausführung, das Gesehene, die Farbauswahl und das Wirken und ganz alltägliche Dinge. Ohne sie als „Treiberin der Ustersbacher Kunstszene“, die immer hartnäckig bei unterschiedlichsten Personen die künstlerische Förderung von „Jungen und Alten“ und das Zeigen der Arbeiten einforderte, hätte es so manches Treffen und so manche Ausstellung nicht gegeben. Oft kam sie mit neuen Ideen vorbei und wurde nicht müde, uns immer wieder daran zu erinnern, was man alles tun könnte.
Beeindruckt war sie von Graffitis auf Holzwänden oder dem am Feuerwehrhaus entstandenen. Dass die Corona-Pandemie bunt bemalte Steine und Steinstraßen hervorbrachte, ließ sie staunen und erfreute ihr Herz. In einem Beitrag zur Corona-Zeit beschrieb sie eindrucksvoll, was ihr fehlte – das Zusammensein mit anderen – das „Ratschen, andere treffen und sich zugehörig fühlen“. Trotzdem war sie unterwegs und dachte positiv.
Sie war der Motor dafür, Kinder mit Kunst in Verbindung zu bringen und ihnen zu zeigen, wieviel Künstlerisches in jedem und jeder Einzelnen steckt. Einer ihrer Wünsche war es, ein paar ihrer Bilder verkaufen zu können und zusammen mit einem Bus voller Kindern einen Ausflug zu machen – an einen schönen, bunten, interessanten, künstlerischen Ort. Es wird jetzt nicht mehr mit ihr gehen, aber vielleicht schaffen wir das in naher Zukunft „in ihrem Namen“.
Wir verabschieden uns von einer in vielerlei Hinsicht besonderen Persönlichkeit und Künstlerin, die jedoch hoffentlich durch ihr Wirken und mit ihren Werken weiterhin in Ustersbach präsent sein wird.
Angelika Ortner (im Namen der Vorstandschaft des Verein Jugendförderung Ustersbach e.V.)
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